Thesen, die Zukunft – Internet und Schule: betrachtet

 

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Martin Weigert stellt auf seinem Blog zweinull.cc Thesen zur Zukunft des Webs vor. Finde ich interessant und ich kann eigentlich auch bei den meisten ahnen, das sich der Trend in diese Richtung abspielen könnte. So hat zum Beispiel auch Jochenn Robes in seinem letzten Newsletter These 7 von der Renaissance der bezahlten Inhalte angesprochen und wenn man unseren SchülerInnen beim Netzwerken auf Facebook oder studivz über den Rücken schaut zeichnet sich auch These zwei Social Networks werden Kommunikationstool für jedermann bereits ab. Lassen sich nun aus diesen Thesen Schlüsse für die Schule ableiten?

Wie gestern breit im österreichischen Rundfunk diskutiert wurde (Ö1 und ORF2: Club 2) ließe sich aus den zehn Thesen auf jeden Fall das ein oder andere neue Fach heraus generieren. Für das verpflichtende Fach Medienkompetenz finde ich ist die Zeit reif aber auch nur eine vermehrte Aufnahme von Web basiertem Lernen und Werkzeugen in die Lehr- und Unterrichtspläne alleine wäre eine große Bereicherung, die sicherlich von vielen unserer SchülerInnen dankbar angenommen würde.

Thesen 5, 6 und 8: Personalisierte Werbung, E-Commerce und Marketing, drei Schlagwörter die in Schulen eigentlich noch wenig zu hören sind. Aber gerade hier würden sich Chancen bieten mit Schwerpunkten gezielt zu werben. Gerade in berufsbildenden Schulen, in denen SchülerInnen in der Regel bereits Erfahrungen mit Internet Communities gemacht haben, würde sich hier Chancen auftun. Würden sich daraus nicht auch bessere Möglichkeiten bei der Schulwahl für die Eltern und SchülerInnen selbst ergeben.

These 9 Physische Distribution von Musik und Film ist bald Geschichte ist auch ein Aufruf an Schulen LehrerInnen mehr Fortbildung in Richtung digitale Video- und Audioinhalte anzubieten. Dies gilt zu einem Großteil für SprachlehrerInnen aber nicht ausschließlich. Zwei relativ einfache Maßnahmen, die aber schon einen großen Mehrwert darstellen würden, wären zumindest Schulen flächendeckend mit DVD Geräten auszustatten und Seiten wie youTube oder myVideo zumindest LehrerInnen zugänglich zu machen oder zumindest in gewissen Klassenräumen, in denen diese Inhalte dann über Beamer bzw. bei kleineren Gruppen über den Bildschirm abgespielt werden könnten. Dasselbe gilt für die Vielzahl von ausgezeichneten Podcasts, die auf jeden Fall einen unbestreitbaren Mehrwert in unsere Klassenzimmer bringen.

Bei These 1 Print als Massenmedium stirbt bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich der so zustimmen würde. Das wurde ja schon oft angekündigt. Daraus würden sich natürlich die größten Konsequenzen für Schulen ergeben. Auch darauf könnten Schulen denke ich zumindest heute schon vermehrt reagieren. Fortbildung zu Themen wie Lernmanagement oder Content Management Systeme muss noch verstärkt angeboten werden und in die Schulen getragen werden. Andere Werkzeuge wie slideshare usw.bieten sich an. Für SchülerInnen der eigenen Institution müssen sie auch kostenlos bleiben. Ungeachtet der Tatsache ob eine Renaissance der bezahlten Inhalte (These 8 ) folgt, können Schulen ja schon heute über e-Commerce (These 6) nachdenken.

Eine kleine Gedankenspinnerei. Ich habe mich in den letzten Tagen wieder vermehrt mit der Institution Schule auseinandergesetzt. Ein Grund sicherlich dafür meine Rückkehr an ebendiese im Herbst. Ein Ereignis, dem ich mit Freude entgegen sehe.

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